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Mi, 27.09.2017

Dr. Werner Jackstädt-Stiftung fördert Studie des Rotes Kreuz Krankenhauses (RKK) zur akuten Nierenschädigung bei Hochbetagten

Was sind die Risikofaktoren dafür, dass Menschen über 80 Jahre eine akute Nierenschädigung erleiden? Welchen Einfluss hat Gebrechlichkeit – und wie ist Prävention möglich? Um das weltweite Wissensloch der häufigen, plötzlichen Verschlechterung der Nierenleistung hochbetagter Patienten zu stopfen, startet die Medizinische Klinik des RKK eine retrospektive Studie (ATEMPO-Studie) – gefördert durch die renommierte Dr. Werner Jackstädt-Stiftung.

„Akute Nierenschädigung der Hochbetagten – Epidemiologie, Prävention und Einfluss von Gebrechlichkeit“ ist der Titel der Studie, die alle RKK-Patienten über 80 Jahre mit akuter Nierenschädigung im Jahr 2015 nachträglich genauestens unter die Lupe nimmt. „Wir sind keine spezialisierte Uniklinik – aber gerade deshalb prädestiniert für diese Studie, denn als Akutkrankenhaus können wir realitäts- und patientennahe Versorgungsforschung machen“, erklärt Prof. Dr. Stefan Herget-Rosenthal, Chefarzt der Medizinischen Klinik und Ärztlicher Geschäftsführer des Hauses. So sahen es wohl auch Vorstand und Kuratorium Medizin der Stiftung, welche den Antrag der Klinik auf Fördermittel von knapp 30.700 Euro positiv beschieden.

Untersucht werden in einem Studienteam nun etwa 2000 Fälle des Jahres 2015. „Etwa ein Sechstel aller RKK-Patienten sind über 80 Jahre alt. Die Bevölkerung altert – aber die Studienlage, auch für eine so häufige und dramatische Diagnose wie das akute Nierenversagen, hält nicht Schritt. Aussagekräftige Studien gibt es bislang nur für 50 bis 70-Jährige – diese Ergebnisse sind aber nicht ohne weiteres auf alte Menschen mit hoher Gebrechlichkeit und Verletzlichkeit übertragbar“.

Herausgefunden werden soll nun, ob und welchen Einfluss Gebrechlichkeit auf die Entstehung eines akuten Nierenversagens hatte, welche Krankheiten im Vorfeld eine Rolle spielen, ob und welche modifizierbaren Risikofaktoren es gab und wie es den Patienten nach einem Jahr ging- ob sie zu Hause, in Pflegeeinrichtungen untergebracht waren, dialysiert wurden, ob die Nierenleistung stabil war. Die Ergebnisse der Studie werden veröffentlicht.

Informationen zur Dr. Werner Jackstädt-Stiftung

Die Stiftung unterstützt die wissenschaftliche Forschung und Lehre auf den Gebieten der Betriebswirtschaftslehre und der Medizin. Darüber hinaus fördert die Stiftung Projekte und Aktivitäten aus dem kulturellen und sozialen Bereich sowie der Wohlfahrtspflege. Für jeden Bereich ist ein eigenes Kuratorium einberufen, welches über die Vergabe der Fördermittel berät. Im Bereich Medizin werden schwerpunktmäßig wissenschaftliche Projekte und die Forschung innerhalb der Augenheilkunde, der Onkologie (Tumorforschung) sowie der Nephrologie gefördert. Zusätzlich wird über die Vergabe von Stipendien wissenschaftlicher Nachwuchs gefördert und es werden Einrichtungen unterstützt, die therapeutisch sinnvolle Maßnahmen durchführen.

Förderung im Schwerpunkt Nephrologie, Immunologische Nierenerkrankungen, akutes Nierenversagen

Durch das Älterwerden der Bevölkerung steigt die Zahl von Patienten mit Nierenerkrankungen kontinuierlich an. Das Immunsystem spielt eine wichtige Rolle bei der Verursachung vieler Nierenerkrankungen, insbesondere solcher mit akutem Verlauf. Die Dr. Werner Jackstädt-Stiftung fördert Projekte zur Entstehung, Diagnostik und Therapie immunologischer Nierenerkrankungen und des akuten Nierenversagens. Priorität wird Projekten eingeräumt, die ein Potential zu einer Verbesserung der diagnostischen und therapeutischen Versorgung nierenkranker Patienten erwarten lassen.

Foto: Prof. Dr. Stefan Herget-Rosenthal, Ärztlicher Geschäftsführer des RKK und Chefarzt der Medizinischen Klinik und eine Mitarbeiterin der Nephrologischen Fachstation am Rotes Kreuz Krankenhaus erwarten auch zum Wohl ihrer eigenen Patienten aussagekräftige Studienergebnisse.
Fotograf: Nikolai Wolff

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