Aktuell

Projekt Internationale Lieblingsgerichte

So bunt und vielfältig die Kulturen, so verschieden und abwechslungsreich ist die Küche in den Heimatländern der RKK-Kolleg:innen. Dies nutzt das Küchenteam für die neue Aktion „Internationale Lieblingsgerichte“.

Seit Februar kocht die Krankenhaus-Küche ein bis zweimal im Monat Lieblingsgerichte aus aller Welt für den Mittagstisch im Café K. Die Mitarbeiter:innen reichen die Originalrezepte ein und sind an „ihrem“ Tag natürlich Gast des Hauses. Dazu gibt es ein kleines Fotoshooting. Geplant ist eine Kunstausstellung im Café K mit den entstandenen Bildern.

Die Aktion kommt super an – mehr als Zweidrittel der Mitarbeitenden, die bislang an den ausgewählten Tagen zum Mittagstisch kamen, bestellten das internationale Gericht ihrer Kolleg:innen. Zurzeit ist das Café K noch für die Öffentlichkeit geschlossen, geplant ist eine Öffnung für Patienten, Besucher und Gäste ab Mitte / Ende April.

Erfolgreicher AHA-ACLS Provider Kurs im RKK

Erschöpft, zufrieden und glücklich: Sechs RKK-ler:innen aus Pflege und Ärzteschaft konnten beim zweitägigen ACLS-Provider Kurs (Advanced Cardiac Life Support Provider) Mitte Januar ihre Kompetenzen in der Versorgung von Patienten vor, während und nach einem Kreislaufstillstand vertiefen. Ziel des Kurses war es, die Qualität der Patientenversorgung bei Kreislaufstillstand und anderen kardiopulmonalen Notfällen zu üben, zu verinnerlichen und zu verbessern.

Zahlreiche Studien und Untersuchungen belegen eine signifikante Verbesserung der Versorgung von Notfallpatienten durch ACLS-trainierte Teams. Die American Heart Association (AHA) entwickelte vor diesem Hintergrund eigens ein standardisiertes Kursprogramm, in dem strukturiertes und evidenzbasiertes Handeln im Team nach den aktuellen Richtlinien trainiert wird. Die Schwerpunkte liegen dabei auf sicherer, respektvoller Kommunikation, Teamarbeit und der Entwicklung des persönlichen Führungsstils in Notfallsituationen.

Planetary Health Diet

Rotes Kreuz Krankenhaus unterstützt Forschungsprojekt der Berliner Charité zur Umsetzbarkeit einer nachhaltigen und gesunden Verpflegungsform in deutschen Gesundheitseinrichtungen.

Um alle Menschen dieser Erde bis zum Jahr 2050 nachhaltig und gesund zu ernähren, ist eine grundlegende Veränderung unserer Landwirtschaft und Ernährungsweise nötig. Tatsache ist: Unser Ernährungssystem verursacht ca. ein Drittel aller menschengemachten Treibhausgasemissionen, nimmt die Hälfte der bewohnbaren Landflächen ein, benutzt mehr als Zweidrittel allen Frischwassers und belastet Flüsse und Meere durch Überdüngung, so das Bundeszentrum für Ernährung BZfE. Klimaforscher und Ernährungswissenschaftler aus 16 Ländern (EAT-Lancet-Kommission) haben deshalb 2019 mit der „Planetary Health Diet“ einen „Speiseplan“ entworfen, der die Gesundheit des Menschen und des Planeten gleichermaßen schützen könnte.

Die Gemeinschaftsverpflegung, einschließlich der Verpflegung in Gesundheitseinrichtungen, spielt eine wichtige Rolle für den ökologischen Fußabdruck. Ob die Planetary Health Diet in Einrichtungen des Gesundheitswesens unter Berücksichtigung von ökologischen, gesundheitlichen und ökonomischen Aspekten umsetzbar ist, will die Berliner Charité mit dem Forschungsprojekt „NURISHD“ herausfinden, an dem auch das Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen (RKK) teilnimmt. Die Studie wird gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt.

Zunächst wird der Status quo der Ernährung in fünf ausgewählten deutschen Gesundheits­einrichtungen hinsichtlich Nährwert und ökologischem Fußabdruck analysiert. Dr. Lisa Pörtner vom Projektteam der Charité erklärt: „Unter Berücksichtigung der besonderen Nährstoffbedürfnisse der Patient:innen bzw. Bewohner:innen und der wirtschaftlichen Zwänge der Gesundheitseinrichtungen wollen wir überprüfen, inwiefern sich die Standardverpflegung entsprechend den Vorgaben der Planetary Health Diet modifizieren lässt.“ Hierfür werden zunächst Vorwissen und Einstellungen von Mitarbeiter:innen, die in die Speiseversorgung eingebunden sind, erfasst und personelle und strukturelle Barrieren identifiziert. „Wir führen auch Interviews mit den für die Kosten und die Verpflegung vor Ort Verantwortlichen“, so Dr. Pörtner. Abschließend wird die Umsetzbarkeit und Akzeptanz einer gesünderen und nachhaltigeren Kost überprüft. Es findet ein Workshop statt, in dem die Ergebnisse besprochen und Ideen für die Veränderung der Verpflegung vorgestellt und gesammelt werden. Das Projekt soll spätestens 2024 abgeschlossen sein, mit ersten Ergebnissen wird Mitte 2023 gerechnet.

„Wir wissen heute, dass der hohe Konsum von verarbeiteten und tierischen Lebensmitteln zu großen Gesundheitsproblemen, wie Übergewicht und chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruckerkrankung, Herzinfarkt und Schlaganfall, führt”, so Prof. Stefan Herget-Rosenthal, Chefarzt der Medizinischen Klinik am RKK. „Treibhausgasemissionen und andere negative Umweltauswirkungen zu reduzieren und gleichzeitig Gesundheit und Wohlbefinden unserer Patient:innen und Mitarbeiter:innen zu fördern – dafür lohnt es sich zu investieren und zu kooperieren“, begründet der Internist die Teilnahme am Projekt. Es ist nicht die erste Kooperation des Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen mit der Berliner Charité. Die Klinik beteiligte sich beispielsweise an Studien zur Operation von Leistenbrüchen und zu Nierenschädigungen bei hochbetagten Patienten.

„Wir kochen hier täglich frisch für Patient:innen und Mitarbeiter:innen und legen viel Wert auf gesunde Lebensmittel und leckeres Essen. Schrittweise führen wir immer mehr Bioprodukte ein. Jeden Tag gibt es ein vegetarisches Gericht und ein großes Salatbuffet. Einmal pro Woche, am Veggy-Day, verzichtet die ganze Klinik auf Fleisch“, betont Küchenleiter Michael Winne. Er erklärt: „Wir teilen unsere Küchengeheimnisse und Zahlen sehr gerne mit der Charité zum Wohle dieses wichtigen Projektes und erhoffen uns davon neue Impulse und Anregungen für noch mehr Nachhaltigkeit.

Gefäßzentrum Bremen im Rotes Kreuz Krankenhaus rezertifiziert

Das Gefäßzentrum Bremen im RKK - größtes Kompetenzzentrum in Bremen und eines der führenden in Norddeutschland - hat sich zum sechsten Mal prüfen lassen. Die ärztlichen Fachgesellschaften „Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG)“ hat die Klinik Ende 2022 besucht, unter die Lupe genommen und entschieden, dass das Gefäßzentrum auch weiterhin alle Anforderungen für ein Hochleistungszentrum im Fachgebiet Gefäßmedizin erfüllt. Besonders lobte der Auditor die reibungslose Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen im Gefäßzentrum und die sehr sorgfältige Abwägung der Therapieempfehlungen, die individuell für jeden Patienten erstellt wurden.

Die wichtigsten Anforderungen an ein zertifiziertes Gefäßzentrum sind:

  • Gewährleistung einer 24-Stunden-Versorgung durch voll weitergebildete Fachärzte
  • Vorhaltung einer Gefäßsprechstunde als Anlaufstelle
  • Expertise durch hohe Fallzahlen
  • funktionierende interdisziplinäre Zusammenarbeit
  • Teilnahme an qualitätssichernden Maßnahmen
  • strukturierte Ausbildung für junge Ärzte bzw. anerkannte Weiterbildungsbefugnis durch die zuständige Ärztekammer

Gefäßzentrum Bremen

2003 wurde im Rotes Kreuz Krankenhaus das erste Bremer Gefäßzentrum gegründet. Die Zertifizierung besteht seit mittlerweile 14 Jahren. Durch die Zusammenarbeit verschiedener Spezialisten in einer Abteilung kann die gesamte Gefäßmedizin - vom diabetischen Fuß bis zum komplizierten Aneurysma (Aufweitung) der Brust- und Bauchschlagader - „aus einer Hand“ behandelt werden. Die Klinik bietet das komplette Spektrum an konservativen, minimal- invasiven und operativen Leistungen an. Behandlungsschwerpunkte sind Eingriffe am Arteriensystem, am Venensystem, Dialyseshunts und Problemwunden. Im April 2019 startete am RKK auch das erste Bremer Aortenzentrum . Es zählt zu den wenigen sogenannten high- volume centern, die mehr als 50 geplante Eingriffe bei erweiterten Schlagadern im Bauchraum pro Jahr durchführen.

Die drei Säulen der Gefäßmedizin

Die optimale Behandlung von Gefäßerkrankungen verlangt das Spezialwissen mehrerer medizinischer Fachrichtungen. Moderne Gefäßmedizin besteht aus drei Schwerpunkten: Die tragende Säule ist die Gefäßchirurgie. Gefäßchirurgen beherrschen die Indikationsstellung für eine konservative oder invasive Behandlung. Nur Gefäßchirurgen sind ausgebildet, um offene Operationen (vaskuläre Chirurgie) wie z. B. einen Bypass durchzuführen oder Ballonauf- dehnungen oder Stentimplantationen vorzunehmen (endovaskuläre Chirurgie). Die Radiologie liefert mit moderner 3-dimensionaler Technik im Computertomogramm (CT-Angio) oder Kernspintomogramm (MRT-Angio) reale Bilder der menschlichen Anatomie, die wir in unserem täglichen interdisziplinären Gefäßkolloquium auswerten. Die Angiologie ist ein Spezialgebiet der internistisch ausgerichteten konservativen Behandlung von Gefäßerkrankungen. Im Bremer Gefäßzentrum am RKK sind alle drei Säulen optimal vereint. Seit August 2018 verfügt das Rotes Kreuz Krankenhaus über einen Hightech Hybrid-Operationssaal. Dieser Hybrid-OP vereint einen komplett ausgestatteten Operationssaal mit höchsten Hygienestandards inklusive einem Hochleistungs-Angiographielabor.

Gemeinsame Kampagne zur Entlastung der Notaufnahmen im Land Bremen

Die Notaufnahmen in ganz Deutschland sind derzeit stark überlastet und auch im Land Bremen ist die Situation angespannt. Notfälle, Coronapandemie, Grippewelle und Personalmangel in den Kliniken aber auch Menschen, die mit ihren gesundheitlichen Anliegen nicht in die Notaufnahme gehen müssten, sorgen derzeit für lange Wartezeiten. Die Bremer Gesundheitssenatorin startet daher mit den öffentlichen, freigemeinnützigen und privaten Kliniken sowie mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen eine Kampagne zur Entlastung der Notaufnahmen mit dem Ziel, die Situation noch vor den Feiertagen zu entspannen. „Immer wieder kommen Menschen in die Notaufnahme, die gar nicht dorthin gehören. Das liegt teilweise auch daran, dass viele Bremerinnen und Bremer gar nicht wissen, welche Anlaufstellen ihnen bei gesundheitlichen Problemen zur Verfügung stehen. Daher starten wir eine gemeinsame Aufklärungskampagne, um die Notaufnahmen zu entlasten“, sagt Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard.

Unter www.gesundheit.bremen.de/notaufnahmen finden Bremerinnen und Bremer alle wichtigen Infos zu Hausärztinnen- und Hausärzten, Apothekennotdiensten, dem Patientenservice 116 117 sowie Anlaufstellen der ärztlichen Bereitschaftsdienste im Land Bremen, die auch außerhalb regulärer Sprechstundenzeiten zur Verfügung stehen. Die Kampagne wird über mehrsprachige Flyer und Plakate und über Social Media verbreitet.

Der Flyer zum Herunterladen (PDF)

Die Vorstände der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen, Dr. Bernhard Rochell und Peter Kurt Josenhans: „Gemeinsam sind wir stark! Mit den ärztlichen Bereitschaftsdiensten der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen wird das Netzwerk der medizinischen Anlaufstellen im Land Bremen gefestigt und damit werden an entscheidender Stelle die Notaufnahmen der Krankenhäuser entlastet.“

„Die Lage in den Bremer Notaufnahmen ist so angespannt wie noch nie. Schwer kranke oder schwer verletzte Patientinnen und Patienten verdienen unsere volle Aufmerksamkeit. Doch immer wieder müssen wir auch Patientinnen und Patienten versorgen, die eigentlich beim Hausarzt, beim Ärztlichen Bereitschaftsdienst, dem Patientenservice der kassenärztlichen Vereinigung oder einfach nur bei einer Apotheke besser aufgehoben wären. In den Kliniken der Gesundheit Nord ist die Zahl dieser Patienten immer noch zu hoch. Wir hoffen, dass die Kampagne dazu beiträgt, dass nur noch wirkliche Notfälle in die Notaufnahme kommen. Das hilft allen.“ Dr. Judith Gal, Chefärztin Zentrale Notaufnahme am Klinikum Bremen-Mitte.

„Die Freien Klinken Bremen tragen Sorge für einen wichtigen Teil der Notfallversorgung in Bremen. Wir haben ein großes Interesse daran, dass Patientinnen und Patienten in Not schnell und gut versorgt werden. Daher freuen wir uns sehr, dass gemeinsam mit dem Gesundheitsressort, den anderen Bremer Krankenhäusern und der Kassenärztlichen Vereinigung diese Informationskampagne entwickelt wurde. Die in mehreren Sprachen übersetzen Infomaterialien bieten den Patientinnen und Patienten eine erste Orientierung und gute Unterstützung, um im Notfall schnelle Hilfe zu erhalten“, sagt Torsten Jarchow Geschäftsführer Krankenhaus St. Joseph-Stift.

„Für die Bürgerinnen und Bürger in unserer Region wollen wir als Bremerhavener Kliniken auch in herausfordernden Zeiten unverändert einen verlässlichen Beitrag für die Notfallversorgung leisten. Dazu brauchen wir ein gemeinsames Verständnis davon, welche Fälle in eine Notaufnahme gehören und welche Adressen es für alle anderen Beschwerden gibt. Die gemeinsam mit der senatorischen Behörde, der Kassenärztlichen Vereinigung sowie allen Bremer Kliniken auf den Weg gebrachte Kampagne kann hierzu einen wertvollen Beitrag leisten“, so die AMEOS Klinika Bremen, Bremerhaven und Geestland und das Klinikum Reinkenheide.

Ansprechpartner für die Medien: Lukas Fuhrmann, Tel.: (0421) 361-2082

„Hier zu sterben ist ganz schön schwierig!“

Krankenhaus-Kooperationsprojekt Bremen/Eikwe (Ghana) erfolgreich gestartet

Medizinischem Personal aus dem St. Martin de Porres Krankenhaus in Ghana eine Hospitation im Rotes Kreuz Krankenhaus (RKK) in Bremen anzubieten und auf der anderen Seite Mitarbeitern des RKK die Erfahrung der Arbeit in Ghana zu ermöglichen, ist das Ziel des Kooperationsprojektes, welches Dr. Bernward Steinhorst ins Leben gerufen hat. Dr. Steinhorst, Chirurg, Oberarzt und Ausbilder im Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen, war bereits häufig ehrenamtlich in dem afrikanischen Krankenhaus tätig, das in dem kleinen Dorf Eikwe direkt am Meer liegt und ca. 200 000 Menschen versorgt. Der Austausch ist ein Angebot an RKK-Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, technische Mitarbeiter und Studenten. „Mir ist es wichtig, dass die Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen in Afrika auf persönlichen Freundschaften aufgebaut ist. Den Begriff „Entwicklungshilfe“ benutze ich eigentlich nicht mehr – außer wenn gemeint ist, dass beide Seiten sich weiterentwickeln wollen, denn so sollte es ja auch sein. Die Partner im Globalen Süden wollen ja nicht „entwickelt“ werden, sondern möchten lediglich den gleichen Zugang zu Ressourcen haben wie wir, um ihre eigenen Strukturen aufzubauen“, betont Dr. Steinhorst. Vielfach sind es nicht die materiellen Ressourcen, sondern die Organisationsstrukturen und die Kommunikation in der Klinik, die den Unterschied machen. „Die kann man nicht einfach kaufen, sondern muss sie leben und verstehen, was einen Austausch so wichtig macht. Dieser hilft uns auch, zu reflektieren, was unseren Erfolg hier in Bremen wirklich ausmacht“, sagt der Chirurg.

Resümee des ersten Besuchs

Ende Oktober 2022 verabschiedete das „RKK“ nach vier Wochen die ersten afrikanischen Hospitanten: den Allgemeinmediziner und stellv. Ärztlichen Direktor Dr. Jerry K. Eshun, die OP-Koordinatorin Ramatu Shaibu und den leitenden Pfleger der Notfallambulanz, David Ben Arthur, vom St. Martin de Porres Hospital. Mit im Gepäck: jede Menge neues Fachwissen, unbezahlbare Erfahrungen, die Motivation und das Wissen um machbare Veränderungen und Verbesserungen im eigenen Hospital – und viele neue Freunde. „Es ist ganz schön schwierig, hier zu sterben“, resümiert David Ben Arthur die Arbeit im RKK mit einem Augenzwinkern. „Die Ausstattung, das Personal und das Know-how in der Notaufnahme sind natürlich nicht vergleichbar mit unserem Krankenhaus. Wir sehen dem Tod dort jeden Tag ins Auge, wir können auch nicht einfach Patienten in andere Krankenhäuser weiterleiten. Aber hier im RKK gibt es sehr viele nützliche Regeln und Maßnahmen, die wir in Eikwe super umsetzen können - zum Beispiel Hygieneprotokolle, Infektionsschutz-Maßnahmen oder auch das Team-Time-out, wo alle Beteiligten vor der Operation kurz innehalten und einer fasst zusammen, was nötig ist. Im RKK kennt jeder seine Rolle, jeder weiß, was er zu tun hat, das verhindert unnötige Fehler und Diskussionen“, meint der Pfleger.

Der Operationssaal und die Sterilgutabteilung waren die Haupteinsatzfelder der OP- Koordinatorin Ramatu Shaibu. „Hunderte Geräte sind im RKK steril für ihren Einsatz im OP ausgebreitet - wir waschen in Ghana die paar Instrumente, die wir haben, selber mit den Händen statt mit der Spülmaschine. In Punkto Hygiene nehme ich auf jeden Fall umsetzbare Verbesserungen mit zurück. Ich habe auch gelernt, wie die Laparoskopie- Instrumente gereinigt werden, das ist sehr hilfreich, wenn wir diese Technik später mal bei uns in Ghana einführen“, sagt die junge Frau, die vom St. Martin de Porres Krankenhaus nun an die Eliteuniversität in der Hauptstadt für ein Bachelor Studium in Perioperativer Medizin entsandt wurde.

Dr. Jerry K. Eshun, stellv. Ärztlicher Direktor im Hospital, hat Einblicke in alle Bereiche des RKK gehabt – von der Notaufnahme über den OP, die Dialyse, Intensivstation bis ins Labor. Er wurde sowohl von den internistischen Kollegen als auch den Chirurgen des RKK „untergehakt“. „Die Organisation von Abläufen, verbindliche Verfahrensanweisun- gen, die Art der Kommunikation, das nicht-hierarchische Teamwork hier - aber auch ganz praktische Dinge wie „wie fixiere ich eine Arterie bei einer Gefäß-Operation“ – ich nehme eine Menge Informationen und Aufträge mit nach Ghana“, erklärt der 36-jährige Familienvater. Er fasst die Stimmung seines kleinen Teams zusammen: „Wir sind sehr dankbar für die Zeit im RKK und dass wir hier so freundlich empfangen, begleitet und weiter unterstützt werden“.

Die für alle erste Reise außerhalb Afrikas unterstützten neben Dr. Steinhorst und seiner Familie, wo die Gäste wohnten, auch die Kolleg:innen des Krankenhauses mit Kräften. Dicke Jacken wurden organisiert, Fahrräder und Helme sorgten nach anfänglicher Skepsis für viel Mobilität. Ob Singen im Chor, selbstgekochte afrikanische Schlemmermenüs, Miniaturwunderland und Hafenrundfahrt in Hamburg, Wattwanderung an der Nordsee, Kunsthalle, Freimarkt, Werder-Bremen-Spiele: Das Sightseeing und die Gemeinschaft kamen auch privat nicht zu kurz.

Dr. Jerry Eshun begleitete Dr. Steinhorst auch nach Berlin zur Verleihung des humanitären Förderpreises der Else Kröner-Fresenius-Stiftung. Den Preis bekam dieses Jahr eine Ordensschwester für den Aufbau einer chirurgischen Abteilung in einem Krankenhaus in Äthiopien verliehen. Nebenbei erlebte Dr. Eshun die deutsche Hauptstadt und nahm danach sechs Museen in zwei Tagen mit.

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es

Die beteiligten Kolleg:innen im Rotes Kreuz Krankenhaus sind voll des Lobes für die Gäste. „Sie sind alle so herzlich, so wissbegierig und interessiert, es hat total Spaß gemacht“, sagt Dr. Dirk Hadler, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Er organisierte mit seinem Team den Tag in Hamburg für die Gäste. „Ich werde einen „Arbeitsurlaub“ im kommenden Frühling in Eikwe machen und bekomme auch jetzt schon Röntgenbilder übermittelt, die ich mit den Kollegen dort bespreche“, sagt der Chirurg. „Sehr bereichernd“, empfand auch Hajo Findeisen, Assistenzarzt der Medizinischen Klinik seine Zeit mit Dr. Jerry Eshun. „Wir haben „zusammen“ viele Lungenultraschalle gemacht. Ich überlege, nächstes Jahr ehrenamtlich in Eikwe zu arbeiten“, sagt der angehende Internist. Das „Steri-Team“ nahm Ramatu Shaibu, die nach anfänglicher Schüchternheit schnell aufblühte, unter seine Fittiche. „Ramas, wie wir Ramatu nennen durften, war länger bei uns im Steri, als geplant, es hat ihr gut gefallen. Sie war auch mit uns auf dem Freimarkt“, erzählt Christine Heilrath, Leiterin der Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte im RKK. Zurzeit arbeitet die unfallchirurgische Assistenzärztin Annelen Rüge aus dem RKK zusammen mit Bernward Steinhorst und seiner Frau Verena – sie ist Kinderärztin - in Eikwe.

Informationen zum „Ghana-Spendenprojekt“

Dr. Bernward Steinhorst, Chirurg, Oberarzt und Ausbilder in der Zentralen Notaufnahme im Rotes Kreuz Krankenhaus (RKK) arbeitet bis zu drei Monate jedes Jahr ehrenamtlich im Globalen Süden. Er ist auch Teammitglied bei „Ärzte ohne Grenzen“, mit denen er 2021 in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince operiert hat. Sein Herzensprojekt ist das St. Martin de Porres Hospital in der Stadt Eikwe in Ghana. Seit 2011 pflegt Dr. Steinhorst eine enge Beziehung zu diesem Krankenhaus. Er arbeitet dort als ehrenamtlicher Chirurg, als Ausbilder, als Partner. Mit Hilfe seiner Familie und einem großen Freundeskreis gelangen vom Röntgengerät über OP-Tische bis zu chirurgischen Instrumenten und Implantaten notwendige Dinge nach Eikwe – aus Spenden finanziert.

Das Kooperationsprojekt sowie die Arbeit im Krankenhaus vor Ort in Ghana können mit Geldspenden unterstützt werden:

Bankverbindung

Bank für Sozialwirtschaft AG,
GS Hannover
IBAN: DE54-2512-0510-0005-4724-00
BIC: BFSWDE33HAN
Verwendungszweck: Dr. Steinhorst
Online-Spenden: roteskreuzkrankenhaus.de/spenden

40. Bremer Rheumasymposium am Samstag, 19. November 2022

Ärzte-Fortbildungsveranstaltung im Rotes Kreuz Krankenhaus

Auf dem Bremer Rheumasymposium, organisiert durch das Bremer Rheumazentrum am Rotes Kreuz Krankenhaus, tauschen sich Ärzte und Wissenschaftler über den aktuellen Stand der Diagnostik und Therapie rheumatischer Erkrankungen aus. Die Themen des Symposiums sind nach den Wünschen der teilnehmenden Haus- und Fachärzte für ihre tägliche Praxis ausgerichtet. Die Volkskrankheit Rheuma ist mit ihren zahlreichen verschiedenen Krankheitsbildern ein komplexes Feld. Wichtig für die schnelle Diagnose ist neben der engen Kooperation der beteiligten Berufsgruppen auch die Weiterbildung von Hausärzten, Orthopäden und Rheumatologen – gerade in Zeiten des deutschlandweiten Mangels an Rheumatologen. Dieser Aufgabe widmet sich das anerkannte und DGRh- zertifizierte (Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V.) Rheumazentrum am Rotes Kreuz Krankenhaus.

Die Themen 2022

  • Fortschritte in der Diagnostik und die erheblich erweiterten Therapiemöglichkeiten (neue Biologika, Januskinase-Hemmer) bei Spondyloarthritiden. Die Spondyloarthritiden umfassen eine Gruppe klinisch oft sehr heterogen verlaufender Erkrankungen mit Entzündungen an Wirbelsäule, Gelenken und extraartikulären Strukturen.
  • Das Krankheitsbild Systemischer Lupus Erythematodes. Der Systemische Lupus Erythematodes ist eine komplexe, den ganzen Körper befallende Autoimmunerkrankung. Das klinische Spektrum reicht von milden Verläufen mit Haut-und Gelenkbeteiligung bis hin zu schwersten Verläufen mit Beteiligung u.a. der Nieren, des Herzens, der Lungen oder des Gehirns.
  • Rheumatische Manifestationen an der Haut. Jedes Organsystem des menschlichen Körpers kann von rheumatischen Erkrankungen betroffen sein.
  • Neue Therapieansätze in der modernen Schmerztherapie.
  • Neue Erkenntnisse und Behandlungsempfehlungen bei entzündlichen und degenerativen Erkrankungen der Sehnen und Enthesien. Diese gehören zu den häufigsten und zum Teil auch hartnäckigsten Beschwerden am Bewegungsapparat.

Rotes Kreuz Krankenhaus reicht Bauunterlagen für Weiterentwicklung und Stärkung der Pandemiefähigkeit der Klinik ein

Die Gesundheitsbehörde hatte im Frühsommer 2021 alle Kliniken im Land Bremen dazu aufgerufen, Konzepte für das Förderprogramm „Stärkung der Pandemiefähigkeit“ einzureichen. Das Konzept des Rotes Kreuz Krankenhauses, welches die Behörde überzeugte und deshalb voraussichtlich mit etwa 20 Millionen EUR gefördert werden soll, umfasst u.a. die bauliche Erweiterung und Modernisierung der Intensivstation und der Isolierkapazitäten, die konsequente Bereichs- und Wegetrennung zwischen infektiösen und nicht infektiösen Patienten und eine Reorganisation der Logistik sowie die Einrichtung einer pandemiefähigen Kurzzeitpflege. Die Gesundheitsdeputation und der Haushalts- und Finanzausschuss haben der Senatsvorlage im Januar 2022 zugestimmt, die Planungen wurden seitens der Klinik im Frühjahr und Sommer, unter Einbezug von Mitarbeiter:innen der zu planenden Bereiche, konkretisiert. Die fertigen Unterlagen hat die Klinik Ende September zur finalen baufachlichen Prüfung eingereicht.

Das Rotes Kreuz Krankenhaus war und ist in der Corona-Pandemie – wie zuvor schon 2011 bei EHEC – von Beginn an besonders gut vorbereitet und sehr stark in die Versorgung der Patienten eingebunden. „Wir haben schnell gelernt, dass eine Pandemie uns ein Höchstmaß an Flexibilität abverlangt, auch – und besonders – in den Krankenhäusern. Notwendig ist sowohl die Flexibilität in den Arbeitsstrukturen und –abläufen, als auch die flexible Nutzbarkeit baulicher Strukturen. Wir planen, pandemiebewährte, bislang nur „provisorische“ Strukturen und Konzepte dauerhaft stabil nutzbar zu machen und damit auch weitere Bereiche zu dynamisieren“, erläutert Dr. Walter Klingelhöfer, Kaufmännischer Geschäftsführer des RKK. Das Konzept vereint notwendige medizinische Anpassungen mit Modernisierungen, um das Haus pandemiefähiger und dabei zugleich fit für die nächsten Jahrzehnte zu machen. „Wir werden also perspektivisch auf kommende Pandemiesituationen vorbereitet sein und können weiterhin leistungsfähige Krankenhausversorgung gewährleisten“, so Klingelhöfer. Die Bettenkapazität erhöht sich dadurch nicht. Geplant ist ein Erweiterungsbau zwischen Haupthaus und Gebäude der Bremischen Schwesternschaft. Die wichtigsten Vorhaben sind die:

  • Optimierung der Materiallogistik durch einen neuen Logistikbereich
  • Erweiterung, Modernisierung und Umbau der Intensivstation (im laufenden Betrieb)
  • Einrichtung einer separaten Infektionsstation (erweiterbar: Infektionsebene)
  • Trennung zwischen „infektiösen“ und „nichtinfektiösen“ Bereichen
  • Einrichtung einer Pandemie-fähigen Kurzzeitpflege (24 Plätze)
  • Insgesamt flexibel nutzbare Erweiterung der Flächen in einem Anbau

Die zeitliche Umsetzung des Vorhabens wird stark von der Entwicklung der Corona-Pandemie, von der Energie-Krise und von Lieferengpässen bestimmt werden. Durch die allgemeinen Kostensteigerungen erhöht sich die als Eigenleistung berechnete Verdoppelung der Fördersumme dynamisch. Ganz entscheidend wird aber auch sein, dass Krankenhäuser durch staatliche Hilfen über die aktuelle schwere wirtschaftliche Bedrohung hinweg stabilisiert und dadurch überhaupt erst wieder in die Lage versetzt werden, zukünftig wieder eigenverantwortlich erfolgreich wirtschaften zu können.

Standhafte Schlittenprothesen

Auswertung des Endoprothetikregisters zeigt besonders gute Qualität beim Einsatz von Teilprothesen im Knie im Rotes Kreuz Krankenhaus

Seit 2014 liefert das zertifizierte Endoprothetikzentrum im Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen (RKK) alle Operationszahlen und Ergebnisse standardisiert an das deutsche Endoprothetikregister (EPRD). Jetzt liegt die Klinikauswertung 2022 vor, sie erfasst alle von 2014 bis 2021 durchgeführten primären- und Wechseloperationen an Knie- und Hüftgelenken im RKK und stellt diese in den deutschlandweiten Vergleich mit allen anderen EPRD-registrierten Krankenhäusern. Die Auswertung 01/2022 bestätigt nicht nur die gute Qualität hinsichtlich Standzeiten und Benchmark für die elektive Gelenkchirurgie. Im RKK halten die implantierten Schlittenprothesen mehr als doppelt so lange wie im Bundesdurchschnitt.

Alle drei Jahre wird ein Endoprothetikzentrum von externen Fachleuten auf Herz und Nieren geprüft. Die Zertifizierung ist unter anderem an Mindestzahlen von Einsatz- und Wechseloperationen und eine bestimmte Anzahl von Operationen der einzelnen Ärzte gebunden. Die Daten und Fakten fließen nach erfolgter Einführung des Systems an das Deutsche Endoprothesenregister. Jährlich erfolgt außerdem die Überprüfung von Standards durch ein Überwachungsaudit – zuletzt im September 2022 im RKK.

FAZ-Institut listet „Deutschlands beste Krankenhäuser“ 2022

Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen ist das dritte Jahr in Folge Träger der Auszeichnung

Das Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen ist kürzlich vom F.A.Z.-Institut das dritte Jahr in Folge mit dem Zertifikat „Deutschlands beste Krankenhäuser“ ausgezeichnet worden, einem „Gütezeichen für Qualitäts- und Patientenorientierung“, so die FAZ. Dies gelingt, laut FAZ, nur wenigen Unternehmen.

Des Weiteren wurden in diesem Jahr wieder einzelne Krankenhausabteilungen analysiert. Auch hier hat das RKK hervorragend abgeschnitten und wird „für die Abteilungen Rheumatologie: Orthopädie mit Schwerpunkt Rheumatologie, Innere Medizin mit Schwerpunkt Rheumatologie| Orthopädie und Unfallchirurgie, Orthopädische Chirurgie | Schmerzmedizin ausgezeichnet“.

Die Studie sowie Informationen zur Methode, Auswertung und wissenschaftlichen Begleitung wurde auf faz.net veröffentlicht. Das F.A.Z.-Verlagsspezial zu Deutschlands besten Krankenhäusern 2022 erschien Mitte Juli in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung

Erstes Bremer Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie ausgezeichnet

Die Deutsche Fachgesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) hat dem Hernienzentrum der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen (RKK) das Gütesiegel „Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie“ verliehen. Damit ist das RKK Bremens erstes und bislang einziges Krankenhaus mit einem durch die zuständige Fachgesellschaft offiziell zertifizierten Hernienzentrum. Hernien – also Eingeweidebrüche, wie Leisten-, Bauchwand-, Narben oder Zwerchfellbrüche – gehören zu den häufigsten chirurgischen Erkrankungen. In Deutschland erleiden rund 275.000 Menschen jährlich einen Leistenbruch, knapp 100.000 Menschen einen Bauchwandbruch.

„So eine Zertifizierung durch die zuständige medizinische Fachgesellschaft ist nicht nur mit nachweisbar hervorragender Arbeit, sondern auch mit viel zusätzlichem Engagement, Organisations- und Dokumentationsaufwand verbunden“, sagt Dr. Alexander Friedemann, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am RKK. Zentrumskoordinator Oberarzt Thomas Lahaye erklärt: „Die Prüfer schauen sich die Strukturen vor Ort an und nehmen alle Abläufe und die Dokumentation genau unter die Lupe. Hat die Klinik genügend Erfahrung (Mindestanzahl an Hernien-OPs pro Jahr / Komplikationsrate niedrig)? Erfüllen die Mitarbeiter die Qualifikationen und sind zeitlich verfügbar? Sind Medizintechnik und Behandlungsmethoden auf dem aktuellen Stand? Gibt es eine Sprechstunde, ist auch die Nachsorge gesichert? Fließen alle Daten zur Qualitätskontrolle ins bundesweite Hernienregister? Und das ist längst nicht alles, was geprüft, vor Ort angeschaut und regelmäßig weiter nachgewiesen werden muss.“ „Wir sind sehr stolz, dass wir trotz der hohen Belastung in der Corona-Krise kontinuierlich weiter an der Qualität der Behandlung unserer Patienten im Rotes Kreuz Krankenhaus arbeiten“, betont Chefarzt Dr. Friedemann.

Was sind Eingeweidebrüche (Hernien) und wie werden sie behandelt?

Bei Eingeweidebrüchen entstehen Lücken in der Bauchwand oder im Zwerchfell, durch die sich infolge des Bauchinnendrucks ein so genannter Bruchsack vorwölben kann. Es besteht die Gefahr, dass mit dem Bauchfell auch die im Bauch gelegenen Organe oder Eingeweide nach außen dringen und sich einklemmen. Das kann lebensgefährlich sein. Deshalb ist bei Eingeweidebrüchen ein frühzeitiger operativer Eingriff häufig notwendig. Wird die Hernie rechtzeitig versorgt, geht dies in der Regel unproblematisch.

Bei Leisten- und Bauchwandbrüchen gibt es verschiedene, langjährig erprobte Verfahren, mit denen Operateure den Bruchinhalt sicher in den Bauchraum zurückverlagern, die Bruchpforten verschließen und das Gewebe stärken können. Welches Operationsverfahren und welches Art der Narkose empfohlen wird, hängt von Art und Ausprägung der Hernie sowie den individuellen körperlichen Voraussetzungen des Patienten ab. Die allermeisten Hernien behandeln wir im Rotes Kreuz Krankenhaus minimal-invasiv und – je nach Befund – ambulant oder stationär. Mit Hilfe kleinster Bauchschnitte werden die Brüche in Vollnarkose beseitigt und das Gewebe mit Hilfe von Kunststoffnetzen (Mesh) stabilisiert. Bei großen komplexen Brüchen kann auch eine offene Operation notwendig sein, bei der die Bruchlücke entweder mit einem Netzimplantat oder durch eine bestimmte Nahttechnik verschlossen und die Bauchdecke rekonstruiert wird. Nur bei Zwerchfellbrüchen kann die individuelle Therapieempfehlung sowohl operativ als auch medikamentös getroffen werden.

Was tun, wenn's brennt? Evakuieren!

Und wieder wurde ein Notfall geübt: Nach dem Schockraumtraining im Mai – hier wurde die Erstversorgung Schwerverletzter geprobt - gab es im Rotes Kreuz Krankenhaus eine Evakuierungsübung im Brandfall.

Wie sind die Erstmaßnahmen - noch bevor die Feuerwehr eintrifft? Wie läuft die strukturierte Evakuierung von Patienten auf einer Station, wenn es dort brennt? Wie ist die effektive Kommunikation untereinander vorgesehen? Ca. 40 Mitarbeitende aus allen Bereichen, eingeteilt in „Patienten“, Einsatzteam und Helferteam spielten den Notfall durch und kamen dabei ordentlich ins Schwitzen - ganz ohne Feuer.

Nach Beendigung der Übung und Manöverkritik gab es Eis für alle.

Operieren mit Freunden in Ghana

Dr. Bernward Steinhorst ist Chirurg, Oberarzt und geschätzter Ausbilder in der Zentralen Notaufnahme im Rotes Kreuz Krankenhaus (RKK). Mindestens drei Monate jedes Jahr verbringt er dort, wo Hilfe mehr als dringlich ist und in seinen Augen Pflicht für die westlichen Konsumgesellschaften- so arbeitete er beispielsweise ehrenamtlich mit „Ärzte ohne Grenzen“ in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince.

Sein Herzensprojekt aber ist das St. Martin de Porres Hospital in der Stadt Eikwe in Ghana. Seit 2011 pflegt Dr. Steinhorst eine enge Beziehung zu diesem Krankenhaus. Er arbeitete dort mehrfach wochenlang – als ehrenamtlicher Chirurg, als Ausbilder, als Partner. Mit seiner Hilfe gelangen vom Röntgengerät über OP-Tische bis zu medizinischer Ausrüstung auch die aktuell dringlichsten Dinge nach Eikwe – aus Spenden finanziert.

Auf seiner Reise im März 2022 begleitete ihn drei Wochen lang Assistenzärztin Neele- Annika Marencke aus dem RKK. Medizinischem Personal aus dem St. Martin de Porres Krankenhaus eine Hospitation im Rotes Kreuz Krankenhaus in Bremen anzubieten und auf der anderen Seite Ärzt:innen des RKK die Erfahrung der Arbeit in Ghana zu ermöglichen, ist ein sein Ziel.

Dr. Steinhorsts Arbeit in Ghana kann mit Geldspenden unterstützt werden: Bankverbindung

Bank für Sozialwirtschaft AG,
GS Hannover
IBAN: DE54-2512-0510-0005-4724-00
BIC: BFSWDE33HAN

Online-Spenden: roteskreuzkrankenhaus.de/spenden
Verwendungszweck: Dr. Steinhorst

Übung zur Erstversorgung Schwerverletzter

Fortbildung im Rotes Kreuz Krankenhaus für Mediziner und Pflegende in der unfallchirurgischen Akutversorgung

Eine 20 Jahre alte, alkoholisierte Frau wird vom Rettungsdienst ins RKK gebracht – nach einer Schlägerei zwischen zwei verfeindeten Gruppen an der Schlachte. Man sieht Prellungen und Hämatome am ganzen Körper, aus einer Messerstichverletzung im linken Unterbauch sickert Blut heraus. Die unruhige Patientin ist bleich und kaltschweißig, hat Schmerzen überall. Diese Szenerie war Teil einer großen Simulationsübung im Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen am heutigen Samstag. Beim “Schockraumtraining” probten am 7. Mai vierzig Anästhesisten, Chirurgen sowie Pflegepersonal der Funktionsbereiche der Neustädter Klinik den Ernstfall. „Diese intensive Art der Fortbildung im Team ist in der Organisation sehr aufwendig - aber unheimlich effektiv“, weiß Dr. Bernward Steinhorst, Facharzt für Chirurgie, Viszeral- und Unfallchirurgie und Oberarzt der Zentralen Notaufnahme am RKK. „Die jungen Kolleg:innen können ihr Know-how in der Erstversorgung Schwerverletzter später nicht nur im RKK-Traumazentrum, sondern überall auf der Welt einsetzen. Das ist in diesen Zeiten für viele sehr wichtig“.

Teil eins des fünfstündigen Workshops unter der Leitung von Chefarzt Dirk Hadler und Oberarzt Dr. Steinhorst waren drei Schockraumszenarien mit lebensecht geschminkten, schauspielerisch versierten und vorab gebrieften „Patienten“. In vier Gruppen beschäftigten sich die Teilnehmer mit den jeweils “realen” Unfallopfern. Danach ging es ins Tagungszentrum zum zweiten Teil des Workshops mit dem Thema „Atemweg“. Die Anästhesisten Florian Altschäffl und Johannes Knötzele, Mit-Initiatoren der Fortbildung, übten dort in den Gruppen das Atemwegsmanagement inkl. Intubation mit Hilfe von Puppen. Im dritten Teil ging es um „Atmung und um Anwendung von Schienen“. Die Unfallchirurgen Axel Loof, Henning Wilken und Mathis Vogel spielten mit den Teilnehmern Diagnose und Therapie bei imaginären Patienten exemplarisch durch – vom Sturz, über den Motorradunfall bis zur häuslichen Gewalt. Geübt wurde auch das Legen von Thoraxdrainagen – an der Schweinehälfte. Auch der Umgang mit Extremitätenschienen war Teil des Programms. In Workshop vier widmeten sich die Übungsleiter Lukas Kölbel und Tommy Lahaye dem Thema „Kreislauf und Schock“ inklusive Übungen zur Anlage von Gefäßzugängen.

RKK-Chefärzte auch 2022 auf der Focus-Liste der Top-Mediziner in Deutschland

Dr. Ingo Arnold und Prof. Jens Gert Kuipers gehören zu den Top-Medizinern ihres Fachgebietes in ganz Deutschland. Das ist das Ergebnis einer umfangreichen Studie, die das Recherche-Institut FactField GmbH im Auftrag des Nachrichtenmagazins Focus durchgeführt hat.

Die beiden Chefärzte des Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen sind erneut auf der Focus-Liste der Top-Mediziner Deutschlands vertreten. (Ausgabe Focus Gesundheit April 2022). Dr. Arnold, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, erhielt gleich zwei Auszeichnungen für die Fachgebiete Operative (orthopädische) Rheumatologie und Fußchirurgie. Prof. Kuipers ist als Internistischer Rheumatologe erneut in der Liste „Deutschlands TOP-Mediziner“ vertreten.

Das Münchener Nachrichtenmagazin „Focus“ veröffentlicht seit 1993 regelmäßig Listen deutscher Spitzenärzte. In die Empfehlung flossen Informationen zu Behandlungsleistungen, Reputation, Qualifikation, wissenschaftlichem Engagement und Serviceangeboten ein, die sich aus einer großen Ärztebefragung und öffentlich verfügbaren Daten ergeben.

Rheumazentrum-Chefärzte auf der „Stern-Liste“ Deutschlands ausgezeichneter Ärzte/Spezialisten

Das Magazin “Stern” hat in seinem Sonderheft 01/2022 gemeinsam mit dem Rechercheinstitut Munich Inquire Media GmbH die “meist empfohlenen Mediziner Deutschlands” in 105 Bereichen recherchiert. Unsere beiden Chefärzte des Rheumazentrums stehen dort im Gebiet “Knochen und Gelenke”:

Prof. Jens Gert Kuipers, internistischer Rheumatologe, speziell in den Bereichen Seltene Rheumatische Erkrankungen, Spondyloarthriden, Rheumatoide Arthritis und Dr. Ingo Arnold, orthopädischer Rheumatologe, in den Gebieten Osteoarthropathien und Spezielle Fußchirurgie.

Laut “Stern“ wurde für die Auszeichnung von Ärzt:innen bewusst ein mehrdimensionaler Ansatz gewählt. Die Basis bilden persönliche Interviews mit Mediziner:innen und deren Empfehlungen. Hinzugezogen wurden auch Daten etwa über die Publikation von Fachveröffentlichungen, besondere Qualifikationen und Bewertungen von Patienten (keine manipulationsanfälligen Online- Empfehlungen).

Selten, aber nicht allein

Deutsche Rheuma-Liga startet Aktionswoche für Rheumatiker mit seltenen Erkrankungen. Bremer Rheumazentrum im Rotes Kreuz Krankenhaus beteiligt sich mit einer Online-Veranstaltung am 1.3.22.

Mit der Aktionswoche „Selten, aber nicht allein“ möchte Deutschlands größter Selbsthilfeverband Betroffenen Mut zusprechen, ihnen zeigen, dass sich gemeinsam trotz Erkrankung viel bewegen lässt und ihnen sein breites Angebot an Beratung, Information und Unterstützung vorstellen. Die Aktionswoche startet am Tag der Seltenen Erkrankungen, 28. Februar 2022, und endet am 7. März.

Informationen der Rheuma-Liga zur Aktionswoche

Details zur Aktionswoche und die Podcastreihe „Seltene“ finden Sie unter www.rheuma-liga.de, das Online-Expertenforum zum Thema unter www.forum.rheuma-liga.de und mehr zu seltenen rheumatischen Erkrankungen und den speziellen Angeboten der Rheuma-Liga unter www.seltene.rheuma-liga.de

Das vollständige Programm und weitere Informationen… (PDF, 100KB)

Technischer Defekt löst Brand aus

Um 8.30 Uhr brannte der Akku einer elektrischen Liege in einem Raum der Zentralen Notaufnahme des Rotes Kreuz Krankenhauses. Mitarbeiter löschten den Brand umgehend, es befanden sich keine Patienten im Zimmer.

Die herbeigerufene Feuerwehr war sofort zur Stelle und kontrollierte noch einmal den Raum und angrenzende Bereiche. Die Zentrale Notaufnahme und umliegende Bereiche wurden dabei vorsorglich gesperrt, die Patienten in anderen Räumlichkeiten weiterbehandelt.

Versorgung Schwerverletzter spitze: Traumazentrum des Rotes Kreuz Krankenhauses erneut rezertifiziert

Hervorragende Strukturen, bewiesene Qualität und ein effektives, kollegiales Zusammenspiel der Ärzte und Pflegefachkräfte bei der Versorgung Schwerverletzter: Das bescheinigte ein von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie beauftragter Auditor dem Team des RKK. Er kam in die Klinik, um das Lokale Traumazentrum auf Herz und Nieren zu überprüfen.

Der Auditor kontrollierte die Wege und Stationen, die ein schwerverletzter Patient durchläuft - von der Zentralen Notaufnahme über die Radiologie, den OP bis zur Intensivstation. Mit dabei: Chirurgen, Anästhesisten, Intensivmediziner, Radiologen und Pflegefachkräfte. Außerdem nahm der Fachprüfer die standardisierten Verfahren und Anweisungen, Protokolle und Fortbildungsnachweise unter die Lupe und schaute sich notwendige Geräte und Instrumente,beispielsweise im Schockraum der Zentralen Notaufnahme, genau an.

39. Bremer Rheumasymposium am Samstag, 20. November 2021

Auf dem Bremer Rheumasymposium, organisiert durch das Bremer Rheumazentrum am Rotes Kreuz Krankenhaus, tauschen sich Ärzte und Wissenschaftler über den aktuellen Stand der Diagnostik und Therapie rheumatischer Erkrankungen aus. Die Themen des Symposiums sind nach den Wünschen der teilnehmenden Haus- und Fachärzte für ihre tägliche Praxis ausgerichtet.

Die Volkskrankheit Rheuma ist mit ihren zahlreichen verschiedenen Krankheitsbildern ein komplexes Feld. Wichtig für die schnelle Diagnose ist neben der engen Kooperation der beteiligten Berufsgruppen auch die Weiterbildung von Hausärzten, Orthopäden und Rheumatologen – gerade in Zeiten des deutschlandweiten Mangels an Rheumatologen. Dieser Aufgabe widmet sich das anerkannte und DGRh- zertifizierte (Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V.) Rheumazentrum am Rotes Kreuz Krankenhaus.

Die Themen 2021 Jahr sind:

  • Polymyalgia und Riesenzellarteriitis
  • Rheumatische Manifestationen am Auge
  • ANCA assoziierte Vasculitis
  • Arthrose – Wie diagnostizieren? Wie therapieren? Wie vorbeugen?
  • Die Juvenilen idiopathischen Arthritiden

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