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Mi, 19.05.2021

Bundesweiter „Aktionstag gegen den Schmerz“ / Patienten-Seminar

Online-Patienten-Seminar am Dienstag, 1. Juni 2021 um 17:00 Uhr.
Thema: Chronische Schmerzen: Erkennen, Behandeln, Vorbeugen“

Die Klinik für Schmerzmedizin / Bremer Schmerzzentrum am Rotes Kreuz Krankenhaus (RKK) beteiligt sich am zehnten bundesweiten „Aktionstag gegen den Schmerz“. An diesem Tag machen die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. und ihre Partnerorganisationen auf die lückenhafte Versorgung von vielen Millionen Menschen aufmerksam, die an chronischen Schmerzen leiden. Bundesweit finden in etwa 150 Praxen und Kliniken, in Apotheken sowie Pflegeeinrichtungen Aktionen, Infotage und Vorträge statt. Etwa 23 Millionen Deutsche (28 Prozent) berichten über chronische Schmerzen. Bei sechs Millionen Betroffenen sind die chronischen Schmerzen so deutlich ausgeprägt, dass sie sich im Alltag und im Berufsleben beeinträchtigt fühlen. Die Zahl derer, die unter chronischen, nicht tumorbedingten Schmerzen und unter damit assoziierten psychischen Beeinträchtigungen leiden, liegt in Deutschland bei 2,2 Millionen. Die Versorgung von Schmerzpatienten in Deutschland ist jedoch lückenhaft. Information, Beratung und Aufklärung der Patienten sind daher die Ziele des zehnten bundesweiten „Aktionstags gegen den Schmerz“.

Online Zoom-Patienten-Seminar im Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen

Der Chefarzt der Klinik für Schmerzmedizin, Dr. med. Joachim W. Ulma, stellt am 1. Juni von 17 bis 18 Uhr in einem Online-Zoom-Meeting die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Schmerzforschung vor, die in die Behandlung von chronischen Schmerzen neu aufgenommen wurden. Er informiert über die Entstehung, Behandlung und Vorbeugung von chronischen Kopfschmerzen, Nervenschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen. Anschließend steht er für Fragen im Online-Chat zu Verfügung. Infos und Anmeldung: www.roteskreuzkrankenhaus.de/veranstaltungen. Die Zugangsdaten für das Zoom-Meeting werden am Vortag per E-Mail an die Teilnehmer verschickt.

Chronische Schmerzen professionell behandeln – im spezialisierten Schmerzzentrum!

„Die meisten Schmerzen gehen zum Glück vorüber, wenn ihre auslösende Ursache erkannt und erfolgreich behandelt werden konnte. Wenn die Schmerzen allerdings nicht rechtzeitig und ausreichend gelindert werden können, entstehen durch komplexe neurobiologische Umbauvorgänge in unserem Gehirn Gedächtnisstrukturen für Schmerzen. „Das Gehirn lernt - und behält nun die Schmerzen in einer Art Schmerzgedächtnis“ weiß der Chefarzt der Klinik für Schmerzmedizin, Dr. Joachim W. Ulma, der selbst an einer Studie zu zentralen neuroplastischen Veränderungen bei Schmerzen mitgearbeitet hat. Leistungsverlust und seelisches Leid sind oft die Folge – das tägliche Leben steckt in der Krise.

Bei etwa acht Prozent der deutschen Bevölkerung ist dies der Fall. „Dann hilft es nicht, nur eine Tablette einzunehmen oder an einer Gruppentherapie teilzunehmen. Es muss ein individuelles, auf den Patienten abgestimmtes Therapiekonzept durch ein geschultes Therapeutenteam mit dem Patienten erarbeitet und auf den Weg gebracht werden. Ebenso ist es wichtig, noch bestehende Schmerzursachen abzuklären und zu behandeln“, sagt der erfahrene Schmerzmediziner. „Besonders die fachübergreifende Zusammenarbeit mit den Rheumatologen, den Rheumaorthopäden, den Unfallchirurgen und Physiotherapeuten sowie den Haus- und Fachärzten hat dazu beigetragen, dass seit über 40 Jahren eine sehr erfolgreiche Schmerzmedizin im Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen angeboten werden kann“ betont Ulma. „Unsere Exzellenz ist nicht das Können eines Einzelnen. Es beruht auf der Fähigkeit, die medizinisch fachlichen und pflegerischen Kompetenzen für die Schmerzpatienten zu bündeln“, beschreibt Ulma den Erfolg des Behandlungsteams. Er mahnt, dass die Schmerzmedizin nicht zu einer „Low Budget Medizin in der Gruppe“ verkommen darf.

Dem engagierten Schmerzmediziner ist es gelungen, eins von insgesamt 15 QST-Laboren in ganz Europa in der RKK-Schmerzklink zu etablieren. Ein QST-Labor (QST = Quantitative Sensorische Testung) wird benötigt, um eine schmerzhafte Erkrankung der kleinsten Nervenfasern festzustellen. Nervenschmerzen stellen einen weiteren Behandlungsschwerpunkt der Klinik dar. Daneben ist Herr Dr. Ulma einer der wenigen von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft zertifizierten Kopfschmerz-Spezialisten in Bremen. Sowohl in der Schmerzambulanz als auch in der Klinik für Schmerzmedizin selbst werden alle chronischen Schmerzerkrankungen behandelt und das gesamte schmerztherapeutische Spektrum angeboten – inklusive stationärer Betten für schwerst Schmerzkranke.

Die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V.

Die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. ist mit mehr als 3500 Mitgliedern die größte wissenschaftliche Schmerzgesellschaft Europas. Menschen mit chronischen Schmerzen brauchen mehr Unterstützung, denn sie werden nicht optimal versorgt. Das zeigt sich auch im Anstieg chronischer Schmerzerkrankungen. „Jetzt ist die Gesundheitspolitik gefragt. Die Schmerzgesellschaft hat ihre Anliegen formuliert und fordert die Parteien auf, diese in ihre Wahlprogramme für die nächste Legislaturperiode zu integrieren“, betont Thomas Isenberg, Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V.Zudem appelliert die Deutsche Schmerzgesellschaft an die Gesundheitsminister der Länder und des Bundes (GMK), die Umsetzung deren Vereinbarung von vor sechs Jahren zu evaluieren und weitere nächste Schritte zu beschließen. „Der Handlungsbedarf ist weiterhin groß, wie auch eine Bestandsaufnahme der Deutschen Schmerzgesellschaft bei den Bundesländern verdeutlicht“, ergänzt Isenberg.

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