Zentral-OP

Funktionsbereiche

Der hochmoderne Zentral-OP besteht aus sieben großen, hellen Operationssälen und ist mit neuester Technik ausgestattet. Die Gesamtfläche der OPs und der zugehörigen Nebenräume beträgt etwa 1200 Quadratmeter.

Es gibt es einen zentralen Bereich mit drei Einleitungsräumen sowie direkt vor den OPs einen zentralen Aufwach- und Holdingbereich. Die Patienten warten im Holdingbereich bequem in ihrem eigenen Bett und nicht etwa auf einer OP-Liege auf Narkose und OP. Nach der Operation wird der Patient im Aufwachbereich überwacht, bevor es wieder zurück auf die Station geht. Vom Aufwachraum aus sind die Intensivstation und die interdisziplinäre Überwachungsstation (IMC) nur einen Katzensprung entfernt. Das gewährleistet nötigenfalls schnelle, intensive Überwachung nach der Operation.

Die OP-Lüftungstechnik Laminarflow gewährleistet höchste Hygienequalität - und spart dabei Strom- und Heizkosten. Ein OP-Saal ist mit Schwerlastsäule ausgestattet - so können auch sehr schwergewichtige Patienten behandelt werden. Die Lampen in den OPs können mit Kameras ausgerüstet werden, so dass Aufnahmen zu Lehrzwecken gemacht und, wenn nötig, auch weit entfernte Experten zur Beratung zugeschaltet werden können.

Die Überwachung und den reibungslosen Ablauf der Operationen koordinieren Ärzte und pflegerische Fachkräfte gemeinsam.

Im Zentral OP arbeiten täglich neben den Ärzten durchschnittlich 16 Fachkräfte, darunter Krankenschwestern und Pfleger der Anästhesie, Fachschwestern und Pfleger für Anästhesie und Intensivmedizin sowie operationstechnische Assistenten und Pflegekräfte als OP-Personal. Sie kümmern sich um die Logistik, die Beschaffung der benötigten Instrumente und Prothesen sowie die Lagerhaltung. In unserer zentralen Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) nebenan warten, reinigen, desinfizieren, packen und sterilisieren unsere Fachkräfte die für die Operationen benötigten Instrumente.

Hightech-Hybrid-OP verschafft auch Schwerstkranken den Zugang zu minimalinvasiven Operationsmethoden

Der Hybrid-OP vereint einen komplett ausgestatteten Operationssaal inklusive höchster Hygienestandards mit einem Hightech-Angiografielabor. Im hochsterilen Umfeld dieses OPs können Patienten mit minimal-invasiven Eingriffen, Katheterinterventionen und offenen Operationen in gleicher Narkose behandelt werden. Kernstück ist eine roboterbasierte Angiografie-Anlage zur radiologischen Darstellung von Blutgefäßen. Die Kosten für die Auf- und Umrüstung des über 66qm großen Operationssaals plus Hybrid-Anlage betrugen etwa drei Millionen Euro.

Der Hybrid-OP ist seit Anfang Sommer 2017 in Betrieb. Ein extra ausgebildeter Hybrid-OP-Manager verstärkt das Team der Operateure vor Ort. Das Gefäßzentrum am RKK, 2003 als erstes Zentrum dieser Art in Bremen eröffnet und seitdem regelmäßig rezertifiziert, ist der Hauptnutzer des neuen OPs. Aber auch in den Bereichen Unfallchirurgie, Orthopädie, Viszeralchirurgie und in der Notfallmedizin eröffnet die Technik ganz neue Möglichkeiten.

Hybrid vereint invasive Möglichkeiten und Diagnostik auf höchstem Niveau mit vielen Vorteilen für Patienten

Für viele Menschen waren bestimmte minimal-invasive Eingriffe aufgrund ihrer körperlichen Einschränkungen bislang nicht möglich – beispielsweise aufgrund der notwendigen Überwachung mit Röntgengeräten oder Magnetresonanztomographen. Denn die dafür benötigten Kontrastmittel sind beispielsweise für Nierenkranke zu belastend. Andere konnten bisher aufgrund ihrer Körperfülle nicht mit der verfügbaren medizinischen Geräteausstattung operiert werden.

Durch den Einsatz des neuen Gerätes verringert sich die Menge an benötigtem Kontrastmittel, da die Anlage viel weniger Zeit für einen Körperscan benötigt. Die detailgetreuen, dreidimensionalen Bilder aller Körperregionen, die in hoher Auflösung auf dem Befundungsmonitor sichtbar sind, entstehen mit geringsten Aufnahmezeiten. „Für den Patienten bedeutet das: niedrigere Strahlendosen und kürzere Eingriffszeiten“, bestätigt Marquardt.
Zusätzlich sind für den Operateur im Hybrid-OP sämtliche Vitaldaten des Patienten, beispielsweise Blutdruck und Puls, die Bilder verschiedener Ultraschall-Verfahren und Messungen des Blutstroms sowie Computertomografien jederzeit abrufbar. Sie werden simultan auf dem Arbeitsbildschirm dargestellt – auch das das spart Kontrastmittel und Röntgenstrahlung für den Patienten. „Gerade Ältere und Patienten mit Mehrfacherkrankungen profitieren hiervon“, so der Gefäßexperte.

Da der Roboterarm mit der Röntgenanlage außerhalb des OP-Tisches und nicht wie früher beispielsweise an der Decke installiert ist, kann der Arzt den Bogen der Röntgenanlage mit einem Durchmesser von knapp einem Meter per Joystick flexibel und präzise für jeden Patienten und für jede Körperregion über dem Operationsfeld einsetzen, ohne dass der Patient – auch mit XXXL –Größe - umgelagert werden muss.

Der OP-Tisch ist fast beliebig elektronisch kippbar und auf ein maximales Patientengewicht von bis zu 280 Kilogramm ausgelegt.

Zur Therapiekontrolle kann eine Computertomografie direkt auf dem OP-Tisch durchgeführt werden. Der Roboter bewegt sich auf Wunsch automatisch in punktgenau die gleiche Position wie vor der OP. Für die Patienten folgt daraus ein erheblicher Gewinn an Behandlungssicherheit und Behandlungsqualität. Der Hybrid-OP hat außerdem ein revolutionäres Hygienekonzept zur Vermeidung von Keimverunreinigung. Es gibt kaum schwer zu reinigende Schlitze, Nähte oder Spalten, alle Oberflächen sind antimikrobiell beschichtet und die Kabelführung liegt innerhalb des Systems.


Links

Magazin Gesundheit:Bremen: Hightech im Herzstück der Klinik
Im Rotes Kreuz Krankenhaus (RKK) ist ein hochmoderner, 1200 Quadratmeter großer Operationsbereich entstanden. Zu Besuch im neuen Zentral-OP.
www.freieklinikenbremen.de/…831.pdf

Hörfunkbeitrag

Fehlervermeidung im OP
OP-Manager Tammo Ziesemann im Südwestrundfunk 2015

St. Pauli-Deich 24 • 28199 Bremen • Tel. 0421 / 55 99-0